Anochin ein Schüler PAWLOW's ergänzte die Reflextheorie durch das Prinzip der Reafferenz (Rückmeldung), welche den Reflexbogen durch den geschlossenen Regelkreis vervollständigte.
Unter einer afferenten Funktion versteht man die Erzeugung von Sinnesimpulsen in den verschiedenen Rezeptoren und ihre Übertragung auf das zentrale Nervensystem.
1. Situationsafferenz
Jeder Organismus reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen Umweltreize, dies ergibt sich durch die unterschiedliche biologische Bedeutung und die individuell er-lebte Reflexbildung.
Lernt der Hund in stets gleicher Umgebung auf bestimmte Reize entsprechend zu reagieren, wird die Umgebung für ihn ein notwendiger Bestandteil des Reizauslösers.
Fehlt ein Bestandteil, hier die Umgebung führt der Hund das Gelernte nicht aus.
Deshalb ist es wichtig, den Hund an die Umwelt zu gewöhnen und die Reflexe unter ständig wechselnden Umweltbedingungen zu bilden und zu festigen.
2. Anlaßafferenz
Als Anlaßafferenz wird der Reiz bezeichnet, der die entsprechende Reaktion auslöst. Dieser Reiz ist also nicht Ursache, sondern Anlaß zur Auslösung der Reaktion.
Situations- und Anlaßafferenz stehen in einer Wechselwirkung und wirken zusammen.
Ein Beispiel für die Wechselwirkung von Situations- und Anlaßafferenz ist das Üben auf dem Übungsplatz.
Die Situationsreize eines Übungsplatzes haben zunächst für den Hund neutralen Charakter. Mit diesen Situationsreizen sammelt der Hund während der Abrichtung Lebenserfahrung, die sich positiv und negativ auswirken können.
Sammelt der Hund durch schmerzhafte Einwirkungen nur negative Erfahrungen, so können die Situationsreize, die als Besonderheit eine bestimmte Reaktion vorbereiten, dazu führen, daß ein Tier trotz späterer sachgemäßer Einwirkung der Anlaßreize eine gewünschte Reaktion nicht oder schlecht ausführt. Sichtbares Zeichen ist ein Meideverhalten des Hundes.
3. Einstellungs- oder Motivationsafferenz => Ausnutzen der natürlichen Triebe
Bei der Arbeit mit dem Hund muß die jeweilige Bereitschaft, sowie die bisherige Lebenserfahrung berücksichtigt werden. Für den Hundeführer bedeutet das, die biologischen Bedürfnisse des Hundes für die erfolgreiche Arbeit zu nutzen.
4. Reafferenz => Lob und Tadel=> Verstärker
Durch die Rückinformation (Reafferenz) erhält der Organismus Informationen über die Resultate einer Reaktion. Erweist sich eine Handlung für das Tier nutzlos, so wird diese aufgegeben. Andere Verhaltensweisen, die sich durch eine hohe Nützlichkeit auszeichnen, werden beibehalten bzw. gefestigt.